Berlin/Bad Homburg – Der Trend zum Einsatz bargeldloser Zahlungsmittel ist unübersehbar. Weniger sichtbar ist für viele Verbraucher allerdings nach wie vor die bargeldlose Kostenfalle, die in Form versteckter Gebühren lauert.

In diese Falle tappen die Kunden von immer mehr Sparkassen und Volksbanken, wenn sie ihre Girocard zum Bezahlen einsetzen. Die Kreditinstitute werben seit Monaten massiv – aus vermeintlichen Infektionsschutzgründen – für bargeldloses Bezahlen. „Erst werden völlig unbegründete Ängste vor einer Corona-Infektion geschürt, dann wird diese Unsicherheit der Verbraucher ausgenutzt. Bargeld ist für den Verbraucher also eindeutig die bessere Wahl“, so Dr. Harald Olschok, Hauptgeschäftsführer der BDGW.

Bereits im Mai letzten Jahres hatte das Finanzportal Biallo umfangreich recherchiert, welche Kreditinstitute Gebühren für den Einsatz der Girocard erheben. Nun hat das Portal erneut die verschiedenen Kontomodelle unter die Lupe genommen. https://www.biallo.de/girokonto/ratgeber/bargeldlos-bezahlen/

Waren es damals rund 400 Sparkassen und Volksbanken, die solche GebĂĽhren erhoben, so ist diese Zahl im Laufe der Corona-Pandemie auf ĂĽber 460 gestiegen. Im Durchschnitt werden jetzt 0,35 Euro, in der Spitze sogar 0,75 Euro pro Bezahlvorgang berechnet.

Auch die Intransparenz vieler Institute bezüglich dieser Gebühren hat sich kaum geändert. „Banken und Sparkassen machen ihren Kunden, aber auch uns Journalisten oft das Leben schwer. Zumindest dann, wenn es um die Preise geht. Die werden versteckt und oft verschleiert“, so das Portal. Vielfach tauchen in den Entgeltinformationen Begriffe wie „Buchungsgebühren“ auf, aus denen die Kartenzahlungsgebühr nicht ersichtlich ist. Biallo hakte bei etlichen betroffenen Kreditinstituten nach. „Bei allen galten die Buchungsgebühren auch, wenn Sie mit der Girocard beim Bäcker zahlen. Das Verbuchen dieser Zahlung löst dann die Gebühr aus. Hätten sie bar bezahlt, wäre Sie das also billiger gekommen.“

„Gerade in diesen unsicheren Zeiten ist ein derartiges Vorgehen vollkommen unverständlich“, so Olschok. Viele Menschen achteten derzeit verstärkt auf ihre Ausgaben. Wenn dann am Ende des Jahres die ungeahnte Kostenfalle zuschnappe, sei das ein schwerer, aber vermeidbarer Schlag. „An der Ladenkasse sollten daher besser Banknoten und Münzen und nicht die Girocard aus dem Portemonnaie gezogen werden“, so Olschok abschließend.

Pressemitteilung der BDGW 02 / 2021

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